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Sicherheitscheck: so machst du deine Wohnung katzensicher

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Katzen sind von Natur aus mit grenzenloser Neugierde gesegnet. Damit alle Erkundungstouren durch deine Wohnung glimpflich ausgehen, zeige ich dir im Folgenden die 13 häufigsten Verletzungsquellen im Haushalt. Und natürlich Lösungen, wie du diese katzengerecht sicherst.

Gefahrenquelle 1: Heiße Herdplatten, Bügeleisen

In der Küche, kann dein Stubentiger durch nachheizende Herdplatten ernsthaft verletzt werden. Da bei elektrischen Herden die Küchenplatten nach dem Kochen noch längere Zeit Wärme abgeben, solltest du über eine Herdabdeckung nachdenken. Die legst du einfach über die Herdplatten und vermeidest so diese Gefahrenquelle.

Das gilt natürlich auch fürs Bügeln. Lass deinen Liebling deswegen niemals allein mit einem noch abkühlenden Bügeleisen.

Gefahrenquelle 2: Chemische Mittel

Leider sind auch Vergiftungen aller Art sehr häufig. Normalerweise sind Wasch- und Putzmittel, Haushaltsreiniger, Sprays, Polituren sowie alle anderen zum Haushalt gehörenden Mittelchen vor deinem Racker wegzuschließen – ähnlich wie bei Kleinkindern.  Konzentrierte Produkte wie Toiletten- oder Abflussreiniger können zu chemischen Verbrennungen führen. Kiefern- oder Zitrusöl wird häufig in Reinigungsmitteln verwendet und kann zahlreiche Probleme bis zu Organschäden verursachen. Enteiser sind für Katzen tödlich.

Aber auch beim Benutzen dieser Chemiekeulen (zum Beispiel während des Putzens) solltest du aufpassen, dass deine Katze mit keinem Körperteil damit in Berührung kommt. Die reinlichen Tierchen nehmen sonst die Giftstoffe beim nächsten Lecken und Putzen mit der Zunge auf. Spritzflecken deshalb sorgfältig aufwischen.

Gefahrenquelle 3: Toilette

Halte den Toilettendeckel immer geschlossen. Gerade junge Kätzchen können im Lokus ertrinken, da sie die glatten Wände nicht wieder hinauf kommen. Bei erwachsenen Tieren besteht die Gefahr, dass sie sich durch eventuelle Zusätze im Wasser vergiften.

Gefahrenquelle 4: Pflanzen

Katzen lieben Pflanzen. Da sie naturgemäß sehr gern Gras fressen, gehen sie nicht selten auch an derartige Zimmerpflanzen. Viele sind zwar nicht giftig, dafür aber sehr scharfkantig und mit Widerhaken gewachsen. Das gilt auch für manche Gräser in Blumensträußen,  Pflanzengestecke, Blätter, Blütenstücke, Stängel, Blütenstaub oder sogar das Blumenwasser selbst.

Durch die Widerhaken an Pflanzenblättern können kleine Verletzung im Hals- und Rachenraum deinen kleinen Liebling stark zusetzen (da hilft dann auch Erbrechen nichts). Am besten du informierst dich vor dem Kauf von Zimmerpflanzen über die Verträglichkeit mit deinem Haustier.

Katzengras: Katzengras ist übrigens eine prima Möglichkeit, deinem Liebling trotzdem etwas Grünes zu kredenzen. Das Gras ist gut bekömmlich, bei meinen Rackern außerordentlich beliebt und hilft bei der Verdauung und dem natürlichen Herauswürgen von Fellbüscheln.

Gefahrenquelle 5: Vasen, Glas, Keramik und Töpfe

Sichere wackelige Topfpflanzen und Blumenvasen so, dass sie nicht runterfallen und zerbrechen können. Scherben und Splitter können deine Samtpfote böse verletzen.

Gefahrenquelle 6: Fenster, Türen

Sichere zuschlagende Türen und Fenster bei Durchzug mit kleinen Stoppern, damit dein Racker dazwischen nicht eingeklemmt wird. Für Fenster gibt es so genannte Kippfensterschutze.

Damit verhinderst du, dass dein Liebling bei Versuch, durch den Fensterschlitz zu zwängen, hängen bleibt und sich ernsthaft quetscht. Jährlich verletzten sich immer noch viel zu viele Katzen schwer an diesem „Kippfenster-Syndrom“ und sterben teils qualvoll an den Folgen.

Gefahrenquelle 7: Balkon, Loggia

Jährlich verunglücken leider immer wieder Katzen beim Erkundungsgang auf dem heimischen Balkon. Verlasse dich nicht auf den Gleichgewichtssinn des Tiers oder darauf, dass jahrelang nichts passiert ist. Ein vorbeifliegender Vogel oder ein Schmetterling kann urplötzlich den Jagdtrieb auslösen und deinen Racker zu unbedachten Aktionen verleiten. Ebenso kann die Halterung deines Blumenkastens bei einem beherzten Sprung nachgeben.

Eine Absicherung mit einem Katzennetz ist häufig die beste Lösung, um deinen Liebling auch in unbeobachteten Momenten mit ruhigen Gewissen auf dem Balkon dösen zu lassen.

Gefahrenquelle 8: Tüten, Mülleimer

Dein neugieriger Racker liebt es, tief in Tüten hineinzukriechen. Kein Wunder, ist es doch gemütlich, dunkel und geschützt im Inneren. Plastiktüten bergen jedoch mehrere Risiken: es besteht Erstickungsgefahr wenn dein Racker sich drin verheddert. Das spielende Kauen auf der Plastik birgt Giftstoffe. Und zu guter Letzt kann sich dein Liebling in Trageschlaufen verfangen. Am besten Plastiktüten stets von deiner Katze fernhalten. Bei nicht mehr genutzten Papiertüten kannst du die Henkel zerschneiden, damit dein Racker ungestört damit spielen kann.

Auch in Mülleimer stecken deine Lieblinge ihr Köpfchen gerne mal. Zu interessant sind diese Gerüche. Je nach Abfall birgt aber auch ein Mülleimer Gefahr. Am besten ein Modell mit Deckel wählen.

Gefahrenquelle 9: Lebens- und Genussmittel

Natürlich liegen nicht nur im Mülleimer Essenreste herum, auch bei der Zubereitung solltest du aufpassen. Manches ist für Katzen giftig. Ich nenne an dieser Stelle nur ein paar Dinge: Schnittlauch, Zwiebeln, Weintrauben und Rosinen, Schokolade und Kakao, Avocados, Kohl, Hülsenfrüchte, Steinobst wie etwa Aprikosen, Pflaumen oder Pfirsiche, rohe Kartoffeln, Auberginen, Tomaten, Macadamianüsse, Tabak, Muskatnüsse, Alkohol, Kaffee oder Tee ebenso wie Knoblauch in größeren Mengen.

Achtung: Beim Verzehr von rohem Schweinefleisch besteht die Gefahr einer Infektion mit dem Aujeszky Virus, der zu einer unheilbaren Gehirn- oder Rückenmarksentzündung führen kann. Ich muss bei meinen Rackern zum Beispiel wahnsinnig bei rohem Hackfleisch aufpassen.

Da Katzen sich viel und ausgiebig putzen, kann manche Substanz beim Ablecken von Pfoten oder Fell aufgenommen werden.

Gefahrenquelle 10: Medikamente

Deine Arzneimittel sind immer katzensicher aufzubewahren. Denn Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Paracetamol, Ibuprofen, ASS oder Diclofenac sind für deinen Streuner ebenso giftig wie die Antibabypille, Schilddrüsenhormone, Betablocker – etwa zur Behandlung von Herzkrankheiten, ADHS-Medikamente oder Antidepressiva. Schwere Vergiftungen können die Folge sein.

Gefahrenquelle 11: Vorhänge, Rollos

Achte bei Innenjalousien und Vorhängen das Kordel und Schnüre nicht frei umherschwingen. Natürlich ist dies ein interessanter Reiz für deine Katze. Jedoch auch eine reele Gefahr des Erdrosselns.

Gefahrenquelle 12: Wäscheständer, Bügelbretter, Klappstühle

Achte darauf, dass mechanisch klappbare Möbel und Equipment solide aufgebaut und gegebenenfalls mit einer Sperre gesichert sind. Eine in Tollwut darauf springende Katze könnte den Einklappmechanismus auslösen und sich einklemmen.

Gefahrenquelle 13: Höhlen

Katzen lieben es dunkel, eng und sicher. Deswegen können unter Umständen die Waschmaschine, der Trockner, die Spülmaschine aber auch Schränke ein beliebter Rückzugsort sein. Mein Racker liebt beispielsweise die Bettkästen und zwängt sich beim kleinsten Spalt dort hinein.

Achte darauf, dass du solche Verstecke geschlossen hälst und vergewissere dich, dass du deinen Racker nicht im Inneren einschließt.

In Kürze: Checkliste der Gefahrenquellen

  • beliebte Garten- und Zierpflanzen mit Stacheln, Dornen oder giftigen Inhaltsstoffen
  • Offener Backofen, Geschirrspüler, Waschmaschine, Trockner, Kühl- und Gefrierschrank, Kamine
  • Herunterhängende Tücher und Tischdecken, Lametta, Christbaumkugeln
  • Elektrokabel und Steckdosen
  • Plastiktüten oder offene Mülleimer
  • Kleinteile wie Nadeln, Perlen, Schrauben, Nägel usw., die verschluckt werden
  • Haushaltsreiniger, Desinfektionsmittel, Tabletten und Pillen, Dünger und Planzenschutzmittel sowie sonstige Chemikalien
  • Gekippte, ungesicherte Fenster
  • Rutschige Boden, Glastüren, Schwingtüren
  • Heiße Gegenstande: Herdplatten, Zigaretten, Kerzen, Bügeleisen
  • Ungesicherter Balkon

Was brauchst du noch für deine Katze?

Was deine Katze sonst noch braucht
Die Wohnung ist abgesichert. Doch was kannst du deinem Racker noch Gutes tun? Mit meiner Checkliste für die grundlegende Austattung vergisst du nichts.
Katzenbaum als Kletterspaß
Katzen wollen natürlich auch artgerecht beschäftigt werden. Ein Katzenbaum bietet Rückzugsorte und Klettermöglichkeiten und lassen deinen Racker nicht auf dumme Gedanken kommen.


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